Expressive Psalmvertonungen aus dem spätantiken Mailand, melancholische Sakralmusik aus Armenien (um 400), kühne Gesänge der Hildegard von Bingen (um 1150) und damit korrespondierende Instrumentalkompositionen von Christoph Haas interpretiert das Ensemble Cosmedin mit faszinierender Lebendigkeit, musikalischer Phantasie und Sinnlichkeit. Aus der Fülle der Zeiten öffnen sich weite Horizonte, atmende Klanglandschaften voll leuchtender Schönheit, atmosphärisch dicht und von spiritueller Tiefe. Sie entfalten sich zu einer Musik der Seele, die zur Ruhe kommen lässt und ermutigt.
Konzertmitschnitt „Anima“.
Mittelalterliche Musik
Öffnend, herausfordernd und berührend sind zentrale Aussagen von Meister Eckhart: „Liebe kennt kein Warum.“ „Mit Gott kann man nichts versäumen.“ „Gott liebt alle Kreaturen gleich.“ „Barmherzigkeit bekleidet die Seele mit dem Kleid Gottes“. Stephanie und Christoph Haas lesen Texte des großen Mystikers und gestalten Musik, die einen Raum klingender Stille öffnet, insbesondere aus dem unlängst wieder entdeckten Erfurter Rituale von 1301. „Näher kann man Meister Eckhart musikalisch nicht kommen“ (SWR 2). Über die Jahre entwickelten die Sängerin und der Musiker eine einzigartige Intensität des musikalischen Ausdrucks. Ihre Konzerte in den Domen zu Speyer, Mainz, Köln, Trier und Aachen, in den Kathedralen von Chartres und Vézelay sowie auf zahlreichen Festivals finden ein begeistertes Publikum. Mit deutsch-englischem Booklet und Übersetzungen der lateinischen Texte.
Psalmenvertonungen des 4. bis 11. Jahrhunderts aus Mailand, Sankt Gallen und Paris – faszinierend fremdartige, weit gespannte Gesänge mit reicher Melismatik, vom Ensemble Cosmedin in einzigartiger Weise für die Gegenwart erschlossen. Gesang und Instrumentalspiel, Psalmrezitationen auf hebräisch und deutsch verschmelzen zu einem subtil leidenschaftlichen, authentischen und berührenden Geschehen.
Gesänge der Freude von Hildegard von Bingen und Hrabanus Maurus: Gesänge der Freude von Hrabanus Maurus, Hildegard von Bingen, aus St. Gallen, Einsiedeln, Paris, Mailand, Rom. Das Alleluja: ein Gesang des Herzens ohne Worte. Subtil leidenschaftliche Interpretationen voll spiritueller Ausdruckskraft laden dazu ein, die meditative Schönheit mittelalterlicher Gesänge neu zu entdecken.
Zahlreiche Organisten und Komponisten entdeckten im Laufe der Zeit in den Melodien des gregorianischen Chorals eine Quelle der Inspiration für ihre eigenen Werke und Improvisationen, allen voran Alexandre Guilmant (1837-1911). Er verstand meisterlich mit dieser frühen Musik umzugehen, wie seine Sammlung »L’Organiste Liturgiste op. 65« zeigt. Diesen für den liturgischen Gebrauch bestimmten Kompositionen liegen Themen aus dem Repertoire des gregorianischen Chorals zu Grunde, sowohl aus dem Proprium bestimmter Festtage, als auch Vesperhymnen verschiedener Heiligenfeste. Guilmant schrieb damit kurze und markante Stücke, die dem Organisten als feierliche Prae- und Postludien oder als meditative Zwischenstücke zur Verfügung stehen.