Die Choralschola von Solesmes unter Leitung von Dom Richard Gagné singt Gesänge aus dem „Liber Cantualis“ (2 CDs).

Die Einspielung vereint die gregorianischen Gesänge der drei Festmessen von Weihnachten (Messe zur Nacht, Hirtenmesse, Tagesmesse) und von Epiphanie. Die Gesänge gehören zum ältesten Bestandteil des gregorianischen Chorals. Wiederkehrende Motive sind der Jubel über die Geburt des Erlösers und eine intensive Lichtsymbolik.
Die Aufnahme vereinigt die gregorianischen Messgesänge für drei Eigenfeste der Benediktiner: das Fest des hl. Benedikt von Nursia, seiner Schwester Scholastika und das seiner Schüler Maurus und Placidus. An der Ausführung der Gesangs wirkte der gesamte Konvent der Benediktinerinnenabtei von Kellenried mit. Eine CD, die viele Hörer sicherlich zum Gebet anregen wird (Musica Sacra 4/2011, S. 283)
Mit der Einführung der Weihnachtsfeste im 4. Jahrhundert nimmt die Marienverehrung deutlichere Züge an. Doch sollten erst im 7. Jahrhundert im Westen mit den Festen „Mariä Geburt“ und „Mariä Verkündigung“ erste eigentliche Marienfeste entstehen. Die für diese und weitere Marienfeste komponierten Choräle gehören der Blütezeit des Gregorianischen Chorals an.
Zahlreiche Organisten und Komponisten entdeckten im Laufe der Zeit in den Melodien des gregorianischen Chorals eine Quelle der Inspiration für ihre eigenen Werke und Improvisationen, allen voran Alexandre Guilmant (1837-1911). Er verstand meisterlich mit dieser frühen Musik umzugehen, wie seine Sammlung »L’Organiste Liturgiste op. 65« zeigt. Diesen für den liturgischen Gebrauch bestimmten Kompositionen liegen Themen aus dem Repertoire des gregorianischen Chorals zu Grunde, sowohl aus dem Proprium bestimmter Festtage, als auch Vesperhymnen verschiedener Heiligenfeste. Guilmant schrieb damit kurze und markante Stücke, die dem Organisten als feierliche Prae- und Postludien oder als meditative Zwischenstücke zur Verfügung stehen.